Die Normen von KIND Schutzkleidung im Überblick:

Piktogramm Bezeichnung Norm Norm
Schutzkleidung allgemeine Anforderungen EN ISO 13688
Schutz gegen Regen EN 343
Hochsichtbare Warnkleidung EN ISO 20471
Schutzkleidung gegen flüssige Chemikalien  (TYP 6) EN 13034
Schutzkleidung gegen feste Partikel (TYP 5) EN ISO 13982-1
Schutzkleidung gegen flüssige Chemikalien  (TYP 4) EN 14605
Schutz gegen Hitze und Flamme EN ISO 14116 
Schutzkleidung elektrostatisch ableitfähig EN 1149-1
1149-3
1149-5
Schutzkleidung für Schweißen und verwandte Verfahren EN ISO 11611
Kleidung zum Schutz gegen Hitze und Flamme EN ISO 11612
Schutzkleidung gegen thermische Gefahren eines Lichtbogens IEC 61482-1-2
Schutzkleidung gegen kühle Umgebung EN 14058
Schutzanzüge gegen Pflanzenschutzmittel DIN 32781

 

 

EN 13688

Schutzkleidung – Allgemeine Anforderungen

Festlegung der allgemeinen Leistungsanforderungen an die Ergonomie, die Unschädlichkeit, die Größenbezeichnung, die Alterung und die Kennzeichnung von Schutzkleidung sowie an die Informationen, die der Hersteller der Schutzkleidung beifügen muss.

EN 343

Schutzkleidung – Schutz gegen Regen

Die Norm legt die Anforderungen und Prüfverfahren für Materialien und Nähte von Schutzkleidung gegen den Einfluss von Niederschlag (z.B. Regen, Schneeflocken), Nebel und Bodenfeuchtigkeit fest.
Prüfinhalt sind die Eigenschaften der Wasserdichte sowie der Wasserdampf- durchlässigkeit (Atmungsaktivität). Es können jeweils die Klassen 1-3 erreicht werden. Wasserdichte wird mit definierten Wassersäulen geprüft, wobei zum Erreichen der höchsten Klasse 3 mindestens eine Wassersäule von 1,3 m      (≙ 13 000 PA [Pascal]) erreicht werden muss. Die Atmungsaktvität wird als     Ret-Wert gemessen. Je geringer der Ret-Wert, umso höher ist die Atmungsaktivität. Die höchste Klasse 3 besagt ≤ 20 Ret. Zu den unterschiedlichen Klassen der Atmungsaktivität sind in der EN 343
Tragezeitempfehlungen, in Abhängigkeit der Umgebungstemperatur angegeben.

EN ISO 20471

Hochsichtbare Warnkleidung – Prüfverfahren und Anforderungen

Diese internationale Norm legt die Anforderungen an hochsichtbare Warnkleidung fest, die die Anwesenheit des Trägers visuell signalisiert. Warnkleidung soll sicherstellen, dass der Träger unter allen Lichtverhältnissen (bei Tageslicht und bei Scheinwerferbeleuchtung in der Dunkelheit) auffällig sichtbar ist.
Es sind Leistungsanforderungen an die Farbe und die Retroreflexion festgelegt sowie an die Mindestfläche und die Anordnung der auffälligkeitserhöhenden Materialien.

Der Rückstrahlwert des Reflexmaterials muss generell die Klasse 2 erfüllen. Warnkleidung wird in 3 Klassen
mit folgenden Mindestflächen unterteilt:

  Klasse 1 Klasse 2 Klasse 3
floureszierendes Hintergrundmaterial 0,14 m2  0,50 m2 0,80 m2
Reflexmaterial 0,10 m2 0,13 m2 0,20 m2
Material mit kombinierten Eigenschaften 0,20 m2  -  - 

EN 13034

Schutzkleidung gegen flüssige Chemikalien
Leistungsanforderungen an Chemikalienschutzkleidung
mit eingeschränkter Schutzleistung gegen flüssige Chemikalien
(Ausrüstung TYP 6 und TYP PB [6]*)


Schutzkleidung der Typen 6 und PB [6]* ist zur Verwendung gegen Risiken vorgesehen, bei denen man das Risiko als gering einschätzt, z.B. eine vollständige Schutzwirkung nicht erforderlich ist, da die Träger bei Verunreinigung rechtzeitig in der Lage wären, die Kleidung abzulegen.
Die Kleidung ist dafür vorgesehen, gegenüber kleinen Mengen von Spray und versehentlichen Spritzern zu schützen.

Aerosol, Spray und leichte Spritzer folgender Medien werden geprüft
30% Schwefelsäure, 10% Natronlauge, o-Xylen und Butan-1-ol (unverdünnt) auf jeweils
• Abweisungsindex = Anteil einer festgelegten Chemikalienmenge, die im definierten Zeitraum vom Material abgewiesen wird
• Penetrationsindex = Anteil einer festgelegten Chemikalienmenge, die im definierten Zeitraum durch das Material dringt

Zusätzlich werden Abriebfestigkeit, Weiterreißfestigkeit, Zugfestigkeit, Durchstichfestigkeit und die Nahtfestigkeit geprüft.
* Teilkörperschutz

EN 13982-1

Schutzkleidung gegen feste Partikel
Leistungsanforderungen an Chemikalienschutzkleidung,
die für den gesamten Körper einen Schutz gegen luftgetragene
feste Partikel gewährt (TYP 5)

Festlegung der Mindestanforderungen an teilchendichte Chemikalienschutzkleidung, die widerstandsfähig gegen die Penetration schwebender fester Teilchen ist.
Bei diesen Kleidungsstücken handelt es sich um Ganzkörper-schutzkleidung, d.h. eine solche, die den Rumpf, die Arme und Beine bedeckt, z.B. einteilige Overalls oder zweiteilige Anzüge.

Mit dieser Norm erfolgt Prüfung und Festlegung der nach innen gerichteten Leckagen.
Zusätzlich werden Kriterien wie Nahtfestigkeit, Abrieb-, Biegeriss-, Weiterreiß- und Durchstichfestigkeit, auch mit definierten Bewegungsabläufen überprüft, um Einschränkungen im Arbeitsablauf oder sogar Beschädigungen durch die Bewegung auszuschließen.

EN 14605

Schutzkleidung gegen flüssige Chemikalien
Leistungsanforderungen an Chemikalienschutzanzüge mit flüssigkeits-
dichten (TYP 3) oder spraydichten (TYP 4) Verbindungen zwischen den
Teilen der Kleidung, einschließlich der Kleidungsstücke, die nur einen
Schutz für Teile des Körpers gewähren (TYPEN PB [3] und PB [4])

Die EN 14605 legt die Mindestanforderung für Ganzkörper- und Teil-körperschutz von Chemikalienschutzkleidung fest. Unterschieden wird in flüssigkeitsdichte (TYP 3) und spraydichte (TYP 4) Kleidung.

Geprüft wird jeweils u.a. mit einem fluoreszierenden oder sichtbaren Farbstoff.
Typ 3 - Bestimmung der Beständigkeit gegen das Durchdringen eines Flüssigkeitsstrahls (JET-Test).
Geprüft werden Verbindungen, Nähte und Verbünde - mit besonderer Aufmerksamkeit auf Dichtigkeit von Kreuznähten und Reißverschlüssen.

Typ 4 - Bestimmung der Beständigkeit gegen das Durchdringen von Sprays (Spray-Test).
Das Spray wird 1 Minute auf die sich um 360° drehende Kleidung gerichtet, während Arme und Beine nach genauer Definition bewegt werden müssen.

 

EN ISO 14116  

Schutzkleidung – Schutz gegen Hitze und Flamme
Materialien, Materialkombinationen und Kleidung
mit begrenzter Flammausbreitung

Die internationale Norm legt die Leistungsanforderung an die Eigenschaften für sämtliche Materialien, alle Materialkombinationen und Schutzkleidung mit begrenzter Flammausbreitung fest. Zusätzlich beschreibt die Norm die konfektionstechnische Ausführung der Kleidung, beispielsweise, dass es keinen Hautkontakt mit Material Index 1 geben darf. Schutzkleidung die der EN ISO 14116 entspricht soll die Möglichkeit einschränken, dass bei kurzem und unbeabsichtigtem Kontakt mit kleinen Zündquellen, die Kleidung zu brennen beginnt. Wenn zusätzlich der Schutz gegen Gefährdung durch Hitze erforderlich ist, ist Kleidung gem. dieser Norm ungeeignet.

  Index 1 Index 2 Index 3
Flammenaubreitung (kein Weiterbrennen bis Kante) x x x
kein Schmelzen oder brennendes Abtropfen x x x
Nachglimmen <e; 2 Sek. x x x
Lochbildung (darf bei keiner Probe auftreten)   x x
Nachbrennen (bei keiner Probe - Zeit &lte 2 Sek.)     x

Es darf kein Hautkontakt mit Materialien Index 1 geben.
Weitere Materialanforderungen sind Zugfestigkeit, Weiterreißfestigkeit, Nahtfestigkeit

 

 

EN 1149-5
EN 1149-3
EN 1149-1

Schutzkleidung – Elektrostatische Eigenschaften
Leistungsanforderungen an Material und
Konstruktionsanforderungen

Die EN 1149-5 regelt die Anforderungen an Werkstoffe (Material) und Ausführung für elektrostatisch ableitfähige Schutzkleidung, die Bestandteil eines vollständig geerdeten Systems zur Vermeidung von  zündfähigen Entladungen ist.
Die EN 1149-3+1 legt Verfahren für die Messung des Abbaus elektrostatischer Ladung von der Oberfläche von Kleidungsmaterialien fest.

Prüfverfahren 5 - Anforderung an Material + Konfektionierung
Prüfverfahren 3 - Messung des Ladungsabbaus
Prüfverfahren 1 - Messung des Oberflächenwiderstandes

EN ISO 11611

Schutzkleidung für Schweißen und verwandte Verfahren

Diese Norm legt die Mindestanforderungen für Schutzkleidung fest, die dazu vorgesehen ist, den Träger gegen Schweißspritzer (kleine Spritzer geschmolzenen Metalls), kurzzeitigen Kontakt mit Flammen sowie Strahlungswärme aus einem elektrischen Lichtbogen zu schützen, der für Schweißen und verwandte Verfahren zum Einsatz kommt. Die Kleidung bietet unter üblichen Schweißbedingungen in begrenztem Maße elektrische Isolation gegenüber unter Gleichspannung stehenden elektrischen Leitern bis 100V.

Neben mechanischen Eigenschaften wie Weiterreißkraft, Zug-, Berst- und Nahtfestigkeit wird in zwei verschiedene spezifische Leistungsanforderungen unterteilt:

  Klasse 1 Klasse 2
  höhere
Schutzfunktion
niedrigere
Schutzfunktion
Beständigkeit gegenüber Metallspritzern ≥ 15 Tropfen ≥ 25 Tropfen
Wärmedurchgang (Strahlung) RHTI* für 24°C ≥ 7 ≥ 16
*RHTI = gemessene Zeit der Temperaturerhöhung von 24°C auf der Rückseite des Materials
Elektrischer Widerstand (gilt für beide Klassen) ≥ 105 Ohm
Gleichzeitig gelten auch für diese Normen die Bedingungen der begrentzen Flammenausbreitung
A1 Oberflächen-beflammung
A2 Kanten-beflammung
kein Weiterbrennen, keine Lochbildung,
kein Schmelzen oder schmelzendes Abtropfen,
Nachglimmzeit ≤ 2 Sek., Nachbrennzeit ≤ 2 Sek.

EN ISO 11612

Schutzkleidung – Kleidung zum Schutz gegen Hitze und Flamme

Die Leistungsanforderungen dieser internationalen Norm gelten für Kleidung zum Schutz des Körpers gegen Hitze und/oder Flamme. Die Anforderungen sind für einen weiten Bereich von Anwendungen vorgesehen, in denen der Träger auch Strahlungswärme, konvektiver Wärme, Kontaktwärme oder Spritzern geschmolzenen Metalls ausgesetzt sein kann.
Die Leistungsstufen werden durch die Buchstaben A – F gekennzeichnet.

Für alle Leistungsstufen gilt - je höher der Wert, desto höher ist der Schutzfaktor
A
begrenzte Flammen-ausbreitung
A1 = Oberflächen-beflammung
A2 = Kanten-beflammung
kein Weiterbrennen, keine Lochbildung,
kein Schmelzen oder schmelzendes Abtropfen,
Nachglimmzeit ≤ 2 Sek., Nachbrennzeit ≤ 2 Sek.
B
konvektive Hitze (luftgetragener Wärmestoß)
Index Wärmeübertragung HTI (Sek.)
B1 4 bis < 10
B2 10 bis < 20
B3 ab 20
HTIa-24-Wert = Gemessene Zeit der Temperaturerhöhung von 24° C auf der Rückseite des Materials
C
Strahlungswärme
Übertragungsindex RHTI (Sek.)
C1 7 bis < 20
C2 20 bis < 50
C3 50 bis < 9
C4 ab 95
RHTI = Gemessene Zeit der Temperaturerhöhung von 24° C auf der Rückseite des Materials
D
flüssige Aluminiumspritzer
flüssige Aluminiumspritzer (g)

D1 100 bis < 200
D2 200 bis < 350
D3 ab 350
E
flüssige Eisenspritzer
flüssige Eisenspritzer (g)
E1 60 bis < 120
E2 120 bis < 200
E3 ab 200
F
Kontaktwärme bei 250° C
Schwellenwertzeit (Sek.)
F1 5 bis < 10
F2 10 bis < 15
F3 ab 15

IEC 61482-1-2

Arbeiten unter Spannung – Schutzkleidung gegen
thermische Gefahren eines elektrischen Lichtbogens –
Teil 1-2: Prüfverfahren – Verfahren 2: Bestimmung der Lichtbogen-
Schutzklasse des Materials und der Kleidung unter Verwendung eines
gerichteten Prüflichtbogens (Box-Test)

Diese Norm beschreibt die Verfahren zur Prüfung von Materialien und Kleidungsstücken für hitzebeständige Flammschutzkleidung für Personen, die elektrischen Lichtbögen ausgesetzt sind.
Die Einordnung erfolgt in die zwei Prüfmethoden:
ARC-Test EN 61482-1-1 Verfahren 1 - Prüfung mit Hilfe eines offenen Lichbogens
Box-Test nach IEC 61482-1-2 Verfahren 2 - Prüfung mit einem gerichteten Lichtbogen

Es erfolgt eine Unterteilung in 2 Klassen
Klasse 1 = 4 Kiloampere [kA]                     Klasse 2 = 7 Kiloampere [kA]
Die festgelegte Lichtbogendauer beträgt für beide Prüfklassen 500 Millisekunden [ms] ≙ 0,5 Sekunden
Prüfkriterien für Material und Kleidung: Nachbrennzeit 5 Sekunden, kein Durchschmelzen zur Innenseite, kein Loch größer als 5 mm Ø (der innersten Schicht).
Bei der Prüfung von Material wird zusätzlich noch der Wärmestrom geprüft, d.h. der Maximalwert der Temperaturerhöhung und der Zeitpunkt der Maximaltemperatur.

 

 

EN 14058

Schutzkleidung – Kleidungsstücke zum Schutz gegen kühle Umgebung

Die Norm legt sowohl die Anforderungen an die Schutzkleidung, als auch die Prüfverfahren für Gebrauchseigenschaften von Kleidungsstücken zum Schutz des Körpers gegen kühle Umgebung fest.
Als kühle Umgebung definiert die Norm: Umgebung, die allgemein durch eine mögliche Kombination aus Luftfeuchte und Wind bei Temperaturen von -5°C und darüber gekennzeichnet ist.

Ermittelt wird der Wärmedurchgangswiderstand, d.h. in welchem Umfang die Körperwärme am Körper bleibt. Festgelegt sind die Klassen 1 - 3 - die Kl. 3 ist die höchste Klasse.

DIN 32781

Schutzkleidung – Schutzanzüge gegen Pflanzenschutzmittel

Diese deutsche Norm legt die Ausführung und Anforderungen von Schutzanzügen fest, die bei der Handhabung und Ausbringung (Spritzen, Sprühen) von verdünnten Pflanzenschutzmitteln getragen werden.
Es werden Mindestanforderungen an das Material hinsichtlich Festigkeit und Dichtheit festgelegt. Zudem wird der Durchlassgrad (Penetration) von festgelegten Prüfmedien mit einem speziellen Prüfverfahren bestimmt.